13. Oktober 2024

Das Transfermodell von Baldwin und Ford (1988)

Zusammenfassung:

Das Transfermodell von Baldwin und Ford fasst die Einflüsse auf den Transfer von Trainings aus 70 empirische Studien zu einem Gesamtmodell zusammen. Nach der Auffassung von Baldwin und Ford muss der Inhalt eines Trainings dabei nicht nur gelernt und behalten, sondern auch generalisiert und aufrechterhalten werden.

Das Transfermodell von Baldwin und Ford fasst die Einflüsse auf den Transfer von Trainings aus 70 empirische Studien zu einem Gesamtmodell zusammen. Nach der Auffassung von Baldwin und Ford muss der Inhalt eines Trainings dabei nicht nur gelernt und behalten, sondern auch generalisiert und aufrechterhalten werden.

Inhalt der Studie

Die Einflüsse wurden zu drei Faktoren zusammengefasst: Teilnehmermerkmale, Maßnahmenmerkmale und die Arbeitsumgebung. Alle diese Faktoren haben einen direkten Einfluss auf das Lernen und Behalten von Inhalten. Gleichzeitig haben die Teilnehmermerkmale und Maßnahmenmerkmale auch einen direkten Einfluss auf die Generalisierung des Wissens und Aufrechterhaltung des Transfers. Die Maßnahmenmerkmale haben dagegen nur indirekt über das Lernen und Behalten einen Einfluss auf den tatsächlichen Transfer. Für alle Einflüsse wurden empirische Studien aufgeführt. Baldwin und Ford versuchten damit die bestehende Literatur zu gliedern und neue Impulse für weitere Forschungsarbeiten zu geben. Aus diesen können wiederum konkretere Hinweise für die Praxis abgeleitet werden.

Hinweise für die Praxis

  • Es gibt eine große Anzahl an Faktoren die den Transfer eines Trainings beeinflussen. Das Modell von Baldwin und Ford bietet eine erste Orientierung zur Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren.
  • Für die Messung des Transfers ist es entscheidend wie dieser gemessen wird. Hier müssen geeignete Kriterien angewendet werden, die auch tatsächlich überprüft werden können. Eine reine Selbsteinschätzung durch die Teilnehmer reicht dazu meist nicht aus.
  • Auch wenn die Auswahl des Trainees aufgrund persönlicher Eigenschaften häufig nicht möglich ist, kann durch eine entsprechende Anpassung der anderen Faktoren der Transfer gesteigert werden.
  • Der Transfer ist kein statischer sondern ein hoch dynamischer Prozess. Was positiv für ein Training ist, kann negativ für das nächste sein.
  • Die Aufrechterhaltung des Transfers kann in unterschiedlichen Mustern verlaufen. So kann diese direkt nach dem Training wieder absinken oder sich nach dem Training sogar erhöhen.

Quick Facts:

Quelle: T.T. Baldwin & J. K. Ford (1988): Transfer of training: A review and directions for future research. Personell Psychology 41 (1), S. 63-105.

Methode: Literaturreview

Fachgebiet: Psychologie

Dieser Beitrag stammt aus der Xing Gruppe Science meets HRD

Weitere Blog-Artikel